APFELSORTE „ÖHRINGER BLUTSTREIFLING“ WIRD AUSGEZEICHNET

Streuobstsorte des Jahres 2019 Aus einem Zufallssämling entstand um 1860 im Raum Öhringen (Hohenlohe) die Apfelsorte, die für 2019 vom Landesverband für Obstbau, Garten und Landschaft Baden-Württemberg (LOGL) als Streuobstsorte des Jahres 2019 gekürt wurde. 

Erstmals beschrieben wurde die Sorte 1907 von F. Lucas (Erstaunlich, dass in zahlreicher Literatur immer nur der Vorname benannt, vereinzelt fälschlicherweise der früher lebende Pomologe Eduard Lucas benannt wird). Der Mutterbaum stand noch 1929 in Öhringen-Unterohrn. Der Öhringer Blutstreifling wurde in den 1930er bis in die 1960er Jahre häufig in Baden-Württemberg und in der Schweiz angepflanzt.

Der wohlschmeckende, feste und saftige Apfel ist ein vielseitiger Wirtschaftsapfel und kann auch als Tafel-, Saft- und Mostapfel verwertet werden. Anfangs hellgrün, wird die mittelgroße Sorte später strohgelb, zur Reife hin prägen sich dann insbesondere sonnenseitig die leuchtend roten namensgebenden dunkelroten Streifen von oben nach unten aus. Die Stielgrube ist weit, der Stil kurz und dick. Die Früchte sind mittelgroß, breit-eiförmig mit weitestgehend glatter, wachsartiger Oberfläche. Das Fruchtfleisch ist weißlich, fest und saftig mit süßem Geschmack und wenig säurehaltig.

Der mittelgroße Baum wächst bis in Höhenlagen von 600 Meter und besitzt eine hochgewölbte Krone mit wenig verzweigten, überhängenden Fruchtästen. Anfangs stark wüchsig, besitzt der Öhringer Blutstreifling im Ertragsstadium nur noch einen schwachen Wuchs. Für den Kronenaufbau ist ein kräftiger Erziehungsschnitt sinnvoll. Die Blüte ist mittelfrüh und hält überdurchschnittlich lange an. Die graugrünen, gefalteten, länglichen Blätter sind gut zu erkennen. Der Ertrag setzt früh ein und ist hoch und regelmäßig. Die Fruchtreife ist meist Mitte Oktober, die Lagerfähigkeit geht bis April.

Die Schorfanfälligkeit wird unterschiedlich beurteilt und ist standortabhängig.